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Internationale Nadelholz-Konferenz: Europäische Nadelholzbranche blickt mit vorsichtigem Optimismus auf 2026

Die europäische Nadelholzbranche blickt nach schwierigen Jahren wieder mit Zuversicht nach vorn. Erste Signale deuten auf eine Stabilisierung und neue Chancen im Jahr 2026 hin.

An der diesjährigen International Softwood Conference in Oslo kamen über 260 Fachleute aus der ganzen Welt zusammen. Die Lage bleibt anspruchsvoll: im Vergleich zu den Spitzenjahren 2020/21 hat sich die Nadelholzproduktion in Europa auf einem rund 10 % tieferen Niveau eingependelt. Hohe Rundholzpreise belasten weiterhin die Margen. Es gibt viele Anzeichen für eine strukturelle Inflation in Europa, aber auch auf diversen Überseemärkten, die die Wirtschaft in den kommenden Jahren beeinflussen wird.

Die Zeichen für 2026 stehen auf Stabilisierung und leichte Erholung bei der Nachfrage. Mehr Kooperation in der Wertschöpfungskette und ein stärkerer Fokus auf den Klimavorteil von Holz sollen dabei helfen, die Branche zukunftsfähig zu machen. Die Versorgungssituation der Holzindustrie rückt zunehmend in den Vordergrund. Da die Fichtenbestände in Mitteleuropa merklich zurückgehen, dürfte die Nachfrage nach anderen Baumarten, insbesondere Kiefernholz, weiter zunehmen. Grosses Potenzial sieht die Holzindustrie bei technischen Entwicklungen, die zu mehr Ressourceneffizienz führen.

Belastend für die Branche bleibt die Bürokratie. Ein zentrales Thema an der Konferenz war die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Die Branche fordert dringend praxisnahe Vereinfachungen, um Rechtssicherheit zu schaffen. Brüssel zeigt sich bis jetzt uneinsichtig. 

Aussichten in den einzelnen Regionen: 

  • Europa (EOS-Länder): Schnittholz-Produktion und -Verbrauch bleiben 2026 auf dem Niveau des Vorjahres
  • UK: stabil mit leichtem Erholungspotenzial ab 2026
  • USA: Für 2026 und 2027 wird nach vier rückläufigen Jahren eine positive Trendumkehr bei den Hausbauprojekten erwartet. Komparativer Vorteil für europäische Produzenten/Händler infolge der hohen US-Zölle für kanadisches Holz
  • China: weiterhin fragile Bauwirtschaft; Nachfrage nach Nadelholz bleibt schwach
  • Japan: schwieriger Markt, aber steigende Nutzung von Holz im Nichtwohnungsbau
  • Nordafrika: zunehmend wichtiger Absatzmarkt für minderwertiges Kiefernholz

Die nächste Internationale Nadelholzkonferenz findet am 28.-29. Oktober 2026 in Dublin/Irland statt. 

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