Interview mit Jacques Rime

Jacques Rime, Gratulation zu deiner Wahl zum Präsidenten von Holzindustrie Schweiz. Obwohl man dich kennt: magst du dich kurz vorstellen?
Ich habe meine Ausbildung in Betriebswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft in Fribourg gemacht und 2005 abgeschlossen. Nach einem Auslandjahr arbeitete ich als Holzhändler in Österreich, bevor ich 2007 bei der Despond SA eingestiegen bin. Jetzt bin ich dort Geschäftsleiter und Mitbesitzer.
Welches ist deine Motivation, dich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen?
Ich finde es wichtig, dass jemand, der die Branche von innen kennt, dieses Amt innehat – und nicht zum Beispiel ein Politiker. In diesem Sinne möchte ich Verantwortung übernehmen. Ehrlich gesagt gab es auch nicht so viele Kandidaten…
Deine Perspektive ist die eines Betriebswirtes, und du bringst die Stimme der Romandie ein. Was wird man davon merken?
Ich sehe mich als Repräsentant des Vorstandes. Nicht ich entscheide, sondern das Kollektiv. In diesem Sinne wird sich nicht viel ändern, ausser dass ich vielleicht nicht so viel rede wie andere.
Wo siehst du die grössten Herausforderungen für HIS?
Eigentlich ist die Holzindustrie gut aufgestellt. Trotzdem gilt es, die Branche zu schützen und für gute Rahmenbedingungen einzustehen. Diesen Weg werden wir weitergehen.
Welche Ziele und Schwerpunkte hast du dir für deine Präsidentschaft gesetzt?
Viele neue Mitarbeitenden sind zur Geschäftsstelle gestossen. Sie bringen neue Ressourcen und Ideen ein, die es nun zu integrieren und zu nutzen gilt. Ziel unserer Arbeit muss dabei sein, die Dienstleistungen zu Gunsten unserer Mitglieder weiterhin auf hohem Niveau zu erbringen. Dann geht es darum, das Know-how weiter zu streuen und neue Mandate zu akquirieren.
Gibt es Dinge, die du in der Organisation von HIS ändern möchtest?
Zur Zeit nein. Unsere Strategie wird dieselbe bleiben, und die Geschäftsstelle ist gut aufgestellt, um diese umzusetzen. Wir werden miteinander eine gute Erfahrung machen.
Die Herausforderungen insbesondere in der Rohholzmobilisierung werden grösser, die öffentlichen Mittel kleiner – wie soll HIS mit diesem Dilemma umgehen?
Momentan ist der Markt mengenmässig gut, jedoch zu tiefen Preisen. Leider kontrollieren wir in der Schweiz den Markt nicht. Langfristig sind wir aber im Vorteil, weil wir – im Gegensatz zum nahen Ausland – Holzvorräte haben. Ich rechne damit, dass die abnehmende Rundholzversorgung in den Nachbarländern die Rund- und Schnittholzpreise steigen lässt. Davon wird in der Schweiz sowohl der Wald als auch die Holzwirtschaft profitieren können.
Wie konkret kann und soll HIS politisch Einfluss nehmen?
Wir sind in allen massgebenden Gremien vertreten. Jedoch müssen wir unsere Kontakte in Bundesbern intensivieren und das Lobbying verstärken.
Wo wirst du selbst Einsitz nehmen?
Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten entscheiden.